Die Anforderungen im heutigen Schulleben sind schon für die kleinsten sehr hoch. In normalen Schulen wird schon ab der zweiten Klasse das Einmaleins gelernt, in Deutsch müssen diese jungen Kinder schon wissen, was man unter einem Adjektiv versteht. Dies sind nur ein paar Beispiele, um aufzuzeigen, dass die Grundschulen sehr fordernd sind. Natürlich ist das für die Schüler*innen auch positiv. Sie lernen wirklich und sitzen nicht ihre Zeit in der Schule ab. Manche/r Schüler*in gerät jedoch schon früh an seine oder ihre Grenzen. Die emotionalen Bedingungen sind in Schulen heutzutage anders, als noch vor 20 Jahren. Das Internet, die sozialen Medien und der Stand in der Gesellschaft spielen eine große Rolle. Es gibt immer mehr Kinder aus prekären Verhältnissen, die einen hohen Bedarf an Zuwendung und Fürsorge haben. Ein Schulbegleiter oder eine Schulbegleiterin können definitiv für manche Kinder eine wertvolle Stütze sein.
Ab wann ist es sinnvoll, ein Kind extern in seinem Schulalltag zu unterstützen?
Wenn die Leistungen des Kindes leiden und der Junge oder das Mädchen sich auch zu Hause immer mehr zurückziehen, sollte man die ersten Alarmzeichen sofort erkennen und sich Gedanken machen. Jeder Mensch reagiert auf Überforderung oder Unwohlsein, Kinder können Gewicht verlieren, viel weinen und sogar ihren Mut und die Motivation verlieren. Man sollte es erst gar nicht so weit kommen lassen, sondern schnell handeln. Ein Schulbegleiter kommt jetzt ins Spiel.
Was macht ein Schulbegleiter?
Der Schulbegleiter wird für einen Schüler eingesetzt, in Schulen mit Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ ist ein Schulbegleiter für mehrere Schüler*innen zuständig. In anderen Schulen, in denen Inklusion großgeschrieben wird, werden Kinder unterrichtet, die ein geistiges oder körperliches Handicap haben. Doch auch Kinder mit ADS/ADHS oder sozial, emotional auffälligere Kinder profitieren von der Betreuung eines Schulbegleiters. Begleiten bedeutet, dass im Bedarfsfall sofort Hilfe da ist, die eine einzige Lehrerin oder der Lehrer in der Schule nicht gewährleisten können. Die Klassen bestehen in der Regel aus 20 bis 35 Kindern. Wenn Kinder besonderen Bedarf haben, kann es nicht der Lehrer stemmen, da sonst die anderen Kinder darunter leiden würden. Diese Aufgabe übernimmt der Schulbegleiter. Es ist nicht seine Aufgabe am Rockzipfel des Schülers oder der Schülerin zu hängen, er hält sich dezent im Hintergrund und im Bedarfsfall schreitet er sofort ein. Das betrifft den Unterricht und auch die Pausen, in denen es auf die sozialen Fertigkeiten des Kindes ankommt. Kinder mit Autismus beispielsweise agieren oft völlig unberechenbar und können die Gefühle anderer nicht verstehen. Der Schulbegleiter ist an der Seite des Kindes und kann deeskalierend auf es einwirken und in schwierigen Situationen vermitteln und erklären.
Wie profitieren die Kinder von einem Schulbegleiter?
Es ist in erster Linie wichtig zu wissen, dass da jemand ist, der voll auf die eigenen Bedürfnisse eingeht. Kommen Fragen oder Unklarheiten auf, ist der Schulbegleiter der erste Ansprechpartner. Dies stört das Klassenleben nicht, im Gegenteil, die Schulassistenz federt die Probleme oder Verständnisschwierigkeiten ab. Die Schulassistenz beobachtet viel und mischt sich nur dann ein, wenn sie gebraucht wird. Das Kind soll die Schulzeit möglichst so wie alle anderen Schüler*innen auch, unbeschwert und frei verbringen können. Im Zweifelsfall ist aber jemand da, der eingespielt ist und über die Hintergründe Bescheid weiß. Das gibt den betroffenen Kindern Sicherheit und lässt sie ihren Schulalltag besser meistern.